Entwicklung

Seitdem die Familie Holík den Bauernhof in Řehlovice verwaltet, wurden mehrere Objekte rekonstruiert. Ihr Zustand war in der ersten Hälfte der neunziger Jahre sehr verwahrlost, einfach trostlos. Die erste Phase der Renovierung betraf die ehemaligen Stallungen. Der rechte Teil wurde in eine Privatwohnung verwandelt. Später kam die Sanierung des ursprünglichen Teiches, der eigentlich nur eine grüne Pfütze war, dazu, die Entsteinung des ganzen Geländes und Gestaltung der großen Küche mit einem Schlafpodest und ein großer Schlafraum an der Stelle der Stallungen.

Weitere Objekte waren allerdings nicht ohne Aufmerksamkeiten gelassen. Bald wurde aus einem verlassenen Ort eine Stätte, wo sich Menschen aus verschiedenen Ländern treffen. 

Selbst diese Bilder aus den 1930er Jahren und aus 1985 und 1993 zeigen, wie der Hof vorher aussah und wie damalige Besitzer den Bauernhof gepflegt hatten. Auf weiteren Zeilen können Sie merken, zu welcher Änderung hier kam. 

Amphitheater

In der Vergangenheit dienten diese Räume als Stall, Schuppen und Düngerlager. Seit die Familie Holík den Hof übernommen hatte, fanden hier viele Kulturveranstaltungen statt. Abschlussfeier von Symposien und anderen Projekten, Vernissagen, Konzerte ... 

Dabei zeigten Musik- und Theatergruppen aus der nahen Umgebung ihr Können. Passend dazu erhielt dieser Teil des Hofes den Namen „Amphitheater“.

Kräutergarten

Eine reichhaltige Auswahl an Kräutern und Gewürzen bietet uns alljährlich der Kräutergarten. So lassen sich hier nicht nur Melisse, Pfefferminze und Majoran, sondern auch Salbei und weitere Gewächse finden. Möchten Sie angenehm duftenden und wohlschmeckenden Tee genießen? Auf dem Hof können sie verschiedene Kräutertees kaufen. 

An Stelle des Kräutergartens lag übrigens noch vor einigen Jahren ein wüster Steinhaufen. Die Steine wurden in Form einer Spirale angeordnet, so dass die einzelnen Kräuteranpflanzungen voneinander getrennt wachsen können. 

Mosaik & Dusche

Zwei Künstlerinnen sorgen mit ihrem Werk für eine schöne Ablenkung unter kühlendem Nass. In den Männer- und der Frauenduschen haben sie farbige Mosaikbilder installiert, auf denen das jeweils andere Geschlecht zu sehen ist.

Die Männer finden in ihrer Dusche gleich mehrere Frauen an der Wand, den Frauen genügt dagegen ein Mann in der Duschkabine. 

Sommerküche & Pizzaofen

Das Gebäude der Brauerei stammt aus dem 19. Jahrhundert, sein Kern sogar aus der Zeit der Renaissance. Nach dem Krieg wurde die bereits 1911 stillgelegte Brauerei als Büro und Lager des staatlichen Hofes genutzt. Die unzureichende Pflege der Substanz führte schließlich zum Einsturz des Dachstuhls. Die ruinenartigen Räume inspirieren so manchen Teilnehmer zu ungewöhnlichen Kunstinstallationen. Die Substanz soll gesichert werden, zugleich sollen aber auch die Wunden der Zeit nicht versteckt werden. Ein besonders arg zerstörter Teil des Gebäudes wurde nach einer Idee von Franz Brunner zur Sommerküche umgebaut. Die mehrere Jahrhunderte alten Gewölbedecken des Hauses kommen hier voll zur Geltung Ein Dank gilt hier der örtlichen Gemeindeverwaltung, die sich um die Abfuhr der Schuttmassen kümmerte.

Diesen Steinpizzaofen baute Herr Turan nach einer italienischen Vorlage. Der Ofen hat schon bei der Vorbereitung verschiedener Speisen geholfen. Denn nicht nur Pizza, sondern auch viele andere Köstlichkeiten lassen sich zubereiten. Ob slowakische, tschechische, deutsche oder italienische Küche – viele Projektteilnehmer verschiedener Nationalitäten haben hier ihre Koch- und Backkünste bewiesen. 

Brauerei & Primula

Primula ist ein internationales Workcamp, dessen Konzept sich aus dem durch ersten Wanderworkcamp „Campanella“ 2001 entwickelte. Seit 2002 treffen sich in jedem Sommer junge Menschen aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Italien und anderen Ländern. 

Als Ziel hat sich Primula die Rettung der historisch wertvollen Bauteile der verfallenden Hofbrauerei gesetzt. Der größte Erfolg ist bisher der Bau des „grünes Daches“. So konnte der Verfallsprozess an einem Teil des Gebäudes vorläufig gestoppt werden. Das massive Flachdach wurde von den Teilnehmern mit Steingewächsen (u. a. Hauswurz) bepflanzt. Jeden Monat bietet die abwechslungsreiche Dachflora ein anderes Bild. 

Repre - Treffpunkt

Eine große Küche war notwendig geworden, nachdem die Teilnehmer- und Besucherzahlen stetig stiegen. Es entstand ein multifunktionaler Küchen-, Speise- und Schlafraum. 

Sogar Theatervorstellungen und so mancher geselliger Abend hat der Raum schon erlebt. Natürlich dient er auch Konferenzen und Workshops. In der Weihnachtszeit finden die traditionellen Adventsnachmittage statt.

Teich

Im Teich, der von einer Quelle aus den naheliegenden Bergen getränkt wird, tummeln sich viele Karpfen. Das war nicht immer so, denn noch vor einigen Jahren war der Teich voll von Schlamm und Ablagerungen. Das im nahe liegenden Schuppen gelagerte Dünger floss ungehindert in das Gewässer und zerstörte so das ökologische Gleichgewicht. 

Schlamm und Ablagerungen wurden entfernt, Frischwasser regelmäßig zugeführt. Langsam kehrte das Leben in den Teich zurück: Die Fische fühlen sich pudelwohl und abends hören wir dann auch Frösche quaken. Im Sommer kann man sogar im Teich baden. 

Speicher & Galerie

Der dominierende Bau des Hofes ist sicherlich der imposante Speicher aus der Barockzeit. Er diente der Getreide- und Futterlagerung und dem Betrieb der Brauerei. Während der Zeit des Kommunismus verfielen die Objekte des Hofes zusehends. Erst nach dem Kauf des Geländes durch die Familie Holík im Jahre 1993 konnte der Niedergang der Anlage gestoppt werden. 

Seit 1999 konnte jeder freiwillig eine symbolische Dachziegel für das Decken des neuen provisorischen Daches beitragen. Im Frühjahr des Jahres 2003 wurde das Dach neu eingedeckt 2003. In der Zukunft soll jedoch der gesamte Bau umfassend renoviert werden. Dazu gehört auch eine Sanierung des Dachstuhls und eine endgültige Neueindeckung des Daches mit Ziegeln. 

Unturkunft

Jeder der auf dem Hof übernachtet hat wird Ihnen bestätigen, dass man hier gut schlafen kann. Bevor allerdings mehr als einige wenige Besucher auf dem Hof übernachten konnten, musste viel Arbeit investiert werden. Die ehemaligen Ställe wurden für diesen Zweck renoviert und hergerichtet. 

Nun können rund 35 Personen ihre Nachtruhe dort finden. Obwohl die Unterkunft nicht den Ansprüchen eines Hotels genügt, wird sie von den Teilnehmern immer wieder gelobt.